
NACHHALTIGE ANLAGEN
Sie errichtetet 1992 eine der ersten Windenergieanlagen
in der Schweiz, bezieht den Strom aus der
eigenen Photovoltaikanlage sowie aus Schweizer
Wasserkraft, Biomasse oder Sonnenenergie. Ihre
Webserver stehen in Rechenzentren, die zu 100 Prozent
mit CO2-freier Wind- und Wasserkraft betrieben
werden, und über 95 Prozent der Arbeitswege
legen die Mitarbeitenden zu Fuss, per Velo oder mit
dem öffentlichen Verkehr zurück.
Nachhaltige Pensionskassenlösung
Dass Nachhaltigkeit grossgeschrieben wird, zeigte
sich auch, als die Firma ihre Pensionskasse neu ausrichtete.
Vormals in einer Vollversicherung, prüfte
sie auch teilautonome Lösungen. «Wir haben uns
eingehend mit der Wahl der Pensionskassenlösung
beschäftigt und kamen zum Schluss, dass in der
heutigen Zeit eine teilautonome
BVG-Lösung längerfristig
einfach mehr Sinn macht»,
sagt Schaffner. Teilautonome
Sammelstiftungen tragen die
Anlagerisiken zwar selber,
dafür sind sie deutlich freier
in ihrer Anlagestrategie, was
bessere Ertragschancen für
die Versicherten ermöglicht.
Neben Kosten und Renditepotenzial
waren Schaffner und
seinem Team auch Nachhaltigkeitskriterien
wichtig. Sie
prüften unabhängige Nachhaltigkeitsratings
und holten
weitere Informationen zur
Vermögensverwaltung ein.
«Wir wollten uns vergewissern,
dass der zukünftige Vorsorgepartner
tatsächlich Wert
Ist mit seiner Meteotest AG
spezialisiert auf Klima-,
Wetter- und Umweltanalysen:
Beat Schaffner.
auf diese Themen legt», so Schaffner. Dass die AXA
eine Vorreiterrolle hat, zeigt sich beispielsweise im
«MSCI ESG Research»-Ranking, bei dem die AXA mit
10/10 Punkten im Bereich «Nachhaltiges Investieren
» ein AAA-Rating erreicht hat.
Das letzte Wort hatten aber die Mitarbeitenden: Sie
haben über die Pensionskassenwahl abgestimmt.
Dass sie bei solchen Entscheiden mitreden, gehört
bei Meteotest zur Firmenkultur. Ursprünglich als
Genossenschaft gegründet, ist das KMU seit 2018
eine Mitarbeiter-AG. Viele der Mitarbeitenden sind
daher gleichzeitig auch Eigentümer der Firma und
direkt am Erfolg beteiligt.
Um die Zukunft macht sich Beat Schaffner trotz Konkurrenz,
unter anderem von grösseren ausländischen
Anbietern, wenig Sorgen. «Unsere Stärke ist die Kombination
von wissenschaftlicher Expertise mit technischer
und digitaler Kompetenz. Wir bieten ganz
individuelle Lösungen für die unterschiedlichsten
Kundenanliegen an, was längst nicht Standard ist.
Und das Potenzial für die Verwendung von Wetter-,
Klima- und Umweltdaten, wie wir sie liefern können,
ist längst nicht ausgeschöpft.» Anna Ehrensperger
Nachhaltige Anlagen zahlen
sich aus
Die AXA setzt seit mehr als zehn
Jahren auf Nachhaltigkeit. Was
dies für die Anlageentscheide
bedeutet, erläutert Daniel
Gussmann, Chief Investment
Officer der AXA Schweiz.
Daniel Gussmann, welche Rolle
spielen nachhaltige Anlagen bei
der AXA?
Als Versicherer sind wir von
Klimaereignissen und anderen
Risiken direkt betroffen, daher
beschäftigen wir uns schon sehr
lange und intensiv mit diesen
Themen.
Was bedeutet das für Ihre
Investitionen?
Wir beziehen die Kriterien
Umwelt, Soziales und Unternehmensführung,
also die sogenannten
ESG-Kriterien (Environmental,
Social, Governance), bei
sämtlichen Anlageentscheiden
mit ein und investieren gezielt in
Firmen, die nachhaltig sind.
Geschäft, das nicht nachhaltig
ist, ist für uns nicht tragbar –
weder für Investitionen noch im
Versicherungsbereich.
Welche Geschäftsfelder betrifft
das vor allem?
Zu den Ausschlusskriterien
gehören generell Unternehmen
der Tabakproduktion, Produzenten
von Palmöl, die in Zusammenhang
mit der Rodung von
Regenwald stehen, Firmen, die in
der Waffenherstellung oder im
Waffenhandel tätig sind, Firmen,
die mehr als 20 Prozent ihres
Umsatzes mit Teersand- oder
Schieferöl erwirtschaften, sowie
alle Firmen, deren Umsatz zu
mehr als 20 Prozent aus der
Kohlegewinnung oder Energieerzeugung
aus Kohle stammt.
Wie gehen Sie bei Anlage-
entscheiden konkret vor?
Wir bewerten Firmen anhand
unserer klar festgelegten
ESG-Richtlinien. Erfüllen Firmen
diese nicht und sind keine
Daniel Gussmann, Chief
Investment Officer AXA Schweiz
Verbesserungen erkennbar,
ziehen wir uns aus dem Geschäft
zurück. Aktuell analysieren wir
mehr als 8000 Unternehmen, von
denen rund 720 auf unserer
Ausschlussliste sind. Zudem ist
die AXA mit mehr als 200
multinationalen Firmen aktiv im
Dialog, um sie auf dem Weg in
eine nachhaltigere Zukunft zu
unterstützen.
Haben nicht alle grössere
Firmen solche Ausschluss-
listen?
Die AXA geht in vielen Punkten
sehr viel weiter als andere.
Manche Vermögensverwalter
haben gerade mal 10 bis
20 Unternehmen auf der
Ausschlussliste, bei uns sind es
hunderte.
Inwiefern muss man sich
Nachhaltigkeit auch einfach
leisten können?
Wir sehen seit Jahren, dass
nachhaltige Firmen auch
wirtschaftlich erfolgreicher sind.
Insofern zahlt sich das auch aus.
AXA
Asset Management
In der Schweiz verwaltet die
AXA Anlagen in der Höhe von
mehr als 100 Milliarden Franken.
Nachhaltige Anlagen sind
dabei ein zentraler Bestandteil
ihres Vermögensverwaltungsangebots.
→ AXA.ch/asset-management
Meine FIRMA 16 02/2020
Foto: zVg